Die Affäre Borgward war eine politische und wirtschaftliche Auseinandersetzung um den deutschen Automobilhersteller Borgward in den 1960er Jahren.
Carl F. W. Borgward gründete das Unternehmen Borgward in Bremen und baute es in den 1950er Jahren zu einem der größten Automobilhersteller Deutschlands auf. Die Marke Borgward war bekannt für ihre qualitativ hochwertigen und innovativen Fahrzeuge.
1961 geriet das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. Borgward beantragte beim Senat von Bremen und der Bundesregierung finanzielle Unterstützung, um das Unternehmen zu retten. Die Bundesregierung unter dem damaligen Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard lehnte eine finanzielle Hilfe jedoch ab.
Dies führte zu einer politischen Kontroverse, da einige Politiker und Gewerkschaften der Meinung waren, dass der Staat Borgward helfen sollte, um Arbeitsplätze zu erhalten. Andere wiederum argumentierten, dass der Staat nicht in die Wirtschaft eingreifen sollte und dass Borgward die finanziellen Probleme durch eigene Fehler selbst verursacht hatte.
Letztendlich wurde Borgward 1961 insolvent und musste den Betrieb einstellen. Carl Borgward wurde persönlich von Bankkrediten betroffen und verlor einen Großteil seines Privatvermögens. In den Folgejahren versuchte er erfolglos, das Unternehmen wiederzubeleben.
Die Affäre Borgward war ein Symbol für die damalige Diskussion über die Rolle des Staates in der Wirtschaft und die Frage nach staatlicher Unterstützung für in Schwierigkeiten geratene Unternehmen. Sie hatte auch weitreichende Auswirkungen auf die Region Bremen, da viele Arbeitnehmer durch den Verlust ihrer Arbeitsplätze betroffen waren.
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